Biotech Campus Mainz
Städtebauliches Realisierungskonzept des
Biotechnologie Standortes im Bereich des
Hochschulerweiterungsgeländes in Mainz-Bretzenheim
in Zusammenarbeit mit bb22 architekten + stadtplaner
© grauwald studio
Die Entwicklung eines nachhaltigen und zukunftsweisenden Konzeptes für einen neuen Technologiecampus war die wesentliche Aufgabe, die auf den bestehenden planungsrechtlichen Vorgaben aufbaut. Dieser Prozess ging über die reine Einhaltung der Vorgaben hinaus und integrierte planerische Ideen und Impulse, um eine umfassende Vermittlung und Integration der unterschiedlichen Vorstellungen und Interessen zu ermöglichen.
Das Konzept zielt nicht nur auf architektonische Innovation, sondern auch auf die Schaffung entscheidender Grundlagen für komplexe Themenfelder wie Städtebau, Freiraumplanung, Verkehr und Umweltplanung. Es dient als Leitfaden, der nicht nur den physischen Raum definiert, sondern auch eine harmonische Verbindung zwischen den Nutzern, der Umgebung und den funktionalen Aspekten des Campus herstellt.
Die Bearbeitung erfolgte von Februar 2023 bis Oktober 2023. Neben den direkten Abstimmungen zwischen den Planungsbüros und dem Stadtplanungsamt erfolgte der direkte Austausch mit den Eigentümern an zwei Workshoptagen, um einen transparenten Prozess für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Städtebauliche Leitidee
Der städtebauliche Entwurf strebt an, das Quartier in seiner Entwicklung möglichst grün zu gestalten, wodurch eine hohe Qualität für Ökologie, Klima und Nutzung der Aufenthalts- und Freiräumen gewährleistet wird. Um die Potentiale der Grün- und Freiflächen maximal ausschöpfen zu können, wurde ein koordiniertes Gesamtvorgehen vorgeschlagen, das sich auf verschiedene eigentumsbezogene Handlungsbereiche erstreckt: öffentliche Verkehrsflächen, öffentliche Parks, private Freiflächen „Vorzonen“ und weitere private Freiflächen. Diese Handlungsbereiche ergänzen sich.
Stadtklima und Freiräume
Das erarbeitete städtebauliche Entwicklungskonzept beinhaltete eine möglichst durchgrünte Entwicklung des Quartiers mit hoher Aufenthalts- und Freiraumqualität. Innerhalb der Erschließungsflächen „Brillengläser“ wurden Flächen für öffentlich zugängliche Parkanlagen vorgesehen. Dies betraf insbesondere den nördlichen Abschnitt der Grundstücke der Quartiersgarage und der Hochschulerweiterung.
Die verschiedenen Achsen sollten durch Begleitgrün und jeweilige Leitbaumarten zur Orientierung im Quartier aufgewertet werden. Die großzügige Gestaltung der Straßenquerschnitte mit Begleitgrün erfolgte in weiten Teilen auf den privaten Flächen. Eine einheitliche Gestaltung der Vorzonen der privaten Gebäude wurde als Ziel definiert, wobei die Einfriedung nutzungsabhängig zu dimensionieren und zu platzieren war.
© grauwald studio
Beispielhafte Vorzonengestaltung (Typ A Campus-Achse + Typ B Gehweg begleitend)
Öffentliche Flächen
Innerhalb der Erschließungsflächen, auch als „Brillengläser“ bezeichnet, wurden großzügige Bereiche für öffentlich zugängliche Grünflächen bzw. „Parks“ vorgesehen. Diese grünen „Oasen“ erstrecken sich vor allem über die Flächen nördlich der Quartiersgarage und entlang der Hochschulerweiterung. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf die Schaffung von Quartierparks gelegt, die nicht nur als bloße Grünflächen dienen, sondern als zentrale Punkte für die Aufenthaltsqualität im Quartier fungieren. Die Quartierparks wurden als bedeutende Elemente hervorgehoben, die vielfältige Freizeitmöglichkeiten und eine naturnahe
Atmosphäre bieten.
Gestaltung der „Nord-Süd-Achse / Campus-Achse“
Ein Vorschlag für die Gestaltung der „Nord-Süd-Achse“ wurde unter Berücksichtigung der bestehenden „Fan-Ströme“ zur Mainz 05-Arena an Spieltagen konzipiert. Dabei wurde ein zum Teil begrünter Gehweg mit durchgängigen, befestigten Gehwegachsen von jeweils 5,50 m Mindestbreite vorgesehen.
Diese Breiten wurden in Abstimmung mit der zuständigen Fachabteilung der Stadt Mainz festgelegt. Zur räumlichen Trennung können diese Wege durch einen Streifen mit Baumbepflanzung und einer wassergebundenen Decke oder Rasenflächen ergänzt werden, was nicht nur funktional ist, sondern auch zu einem ansprechenden und grünen Stadtbild beiträgt.
Presse/ Medien:
Hier geht es zum SWR Aktuell Beitrag (Stand 24.9.2024, 12:20 Uhr)
Artikel der Landeshauptstadt Mainz
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